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Sprache Englisch und Französisch, die Nationalsprachen Kanadas. Was in der Verfassung so einfach klingt, nämlich das Kanada ein zweisprachiger Staat ist, ist leider ein Problem in der Praxis. So bemühen sich die Quebecer ihre Sprachminderheit gesetzlich vor der englischen Mehrheit zu schützen. Viele Anglokanadier sehen es wiederum nicht ein, warum sie wegen einer Sprachminderheit Französisch lernen sollten. Und die Ureinwohner, welche ja immerhin zuerst Kanada besiedelten, fragen sich, warum ihre Sprache nur wenig berücksichtigt wird. Doch auf diese Probleme möchte ich hier nur kurz hingewiesen haben. Die kanadische Sprache wurde von Einwanderern und Ureinwohnern geprägt. Das kanadische Englisch ist eine Mischung aus dem britischen und amerikanischen Englisch. Einige spracheigentümliche Besonderheiten gibt allerdings doch, wie zum Beispiel: Englische Kanadismen: Quebec
heater = Kanonenofen Entlehnungen von Begriffen aus indianischen Dialekten: potlach
= indianisches Fest
carry-all
(franz. "cariole") = Pferdeschlitten Die Geschichte der französischen Sprache Kanadas reicht weiter zurück als die der englischen; sie ist außerdem unabhängiger verlaufen. Anders als im anglophonen Teil Kanadas steht die Sprache von jeher im Zentrum der Aufmerksamkeit. Ihre Erhaltung und Pflege gilt als wichtiger Bestandteil der Bewahrung einer kulturellen Eigenständigkeit in Quebec. Vom Standpunkt des modernen Französischs ist die in Quebec gesprochenen Variante altertümlich. Eine Ursache dafür dürfte sein, dass die Frankokanadier zahlreiche der im späten 18. Jahrhundert gebräuchlichen, sprachlichen Eigentümlichkeiten bewahrt haben, zum Beispiel:
Dem kanadischen Englisch entlehnte Wörter:
Hier
muss noch das "Joual" erwähnt werden, Eine in den Arbeitervierteln
oft verwendete Umgangssprache. Diese kennzeichnet vor allem die Einbeziehung
von amerikanischen Wendungen, vulgären Ausdrücken und nachlässiger
Aussprache. |